Mittwoch, 27. August 2014

Bürgerentscheid geht auch anders

Erinnerung: Beim Bürgerentscheid zur Rettung der 200-jährigen Blutbuche am Königshof in Mettmann waren sogar mehr als 66% der Bürger für den Antrag. Also für die Blutbuche. Allerdings hier ignorierte Stadt und Rat Bürger's Wille und zog sich auf das fehlende Quorum zurück.

Nicht so die Hamburger Bürgervertreter. Die hören lieber auf den Bürger als auf Investoren. Trotz fehlendem Quorum.


DER SPIEGEL August 2014
Die Pläne für den Bau einer Seilbahn über die Elbe in Hamburg sind vorerst vom Tisch. Bei einem Bürgerentscheid stimmte die Mehrheit dagegen - rechtlich bindend ist das Votum aber nicht. 

Hamburg - Soll Hamburg eine Seilbahn über die Elbe bauen? Ein Musicalbetreiber will damit Besucher zu den Theatern am Hafen befördern. Doch daraus wird vorerst nichts: In einem Bürgerentscheid stimmte jetzt eine Mehrheit von 63,4 Prozent gegen das Projekt.
Von den 50.081 gültigen abgegebenen Stimmen sprachen sich nach Angaben des Bezirksamts Hamburg-Mitte 31.769 Einwohner dagegen aus. Für die Pläne stimmten 18.312 Bürger (36,6 Prozent). Zur Teilnahme aufgerufen waren insgesamt 203.318 Abstimmungsberechtigte im Bezirk Mitte - die Wahlbeteiligung lag damit bei rund 25 Prozent. Der Bürgerentscheid ist für den Senat rechtlich aber nicht bindend.

Geplant war eine Seilbahn, die auf 80 Meter hohen Stützen vom Heiligengeistfeld in St. Pauli über die Elbe zu den Musicaltheatern im Hafen fahren sollte. Das Unternehmen Stage Entertainment wollte mit dem österreichischen Seilbahnbauer Doppelmayr 35 Millionen Euro in die 1,5 Kilometer lange Strecke investieren.

Dienstag, 1. April 2014

PRESSEMITTEILUNG

Peinliche Verwechslung beim Setzen 
der neuen Blutbuche

Von Kasimir Blaumilch


Pflanzenkundiger Mitbürger deckt Fehler auf

METTMANN. Beim Pflanzen der neuen Mettmanner Blutbuche am 17.3.2014 ist es zu einer peinlichen Verwechslung gekommen. Bei dem gelieferten und unter reger Anteilnahme eingepflanzten Baum handelt es sich nicht um eine Blutbuche, wie ein pflanzenkundiger Mettmanner Mitbürger glaubhaft versichert. 
Egon Blaumann (Name von der Redaktion geändert), der seine Identität nicht preisgeben will, meint, es handele sich um einen ganz ordinären Apfelbaum. „Dat is en Boskop“, so Blaumann. In einer hastig einberufenen Krisensitzung des Stadtrates am Montag, 24.3.2014 war man um Schadensbegrenzung bemüht.

Auf Antrag des Bürgermeisters Bernd Günther wurde mit großer Mehrheit gegen die Stimmen von Bündnis 90/Die Grünen beschlossen, das eben gepflanzte Bäumchen unter Ausschluß der Öffentlichkeit auszutauschen, was inzwischen wohl auch schon geschehen ist.

Der Grünenstadtrat C.H. (voller Name der Redaktion bekannt) schlug vor, doch einmal in Mettmann die Gunst der Stunde dazu zu nutzen Weitsicht zu zeigen, auf ein Austauschen zu verzichten und den Standort des Skandalbaumes nunmehr als Streuobstwiese zu deklarieren.

Mahnende Stimmen aus dem Bauamt sowie vom 1. Beigeordneten warnten jedoch umgehend vor möglichen Schadenersatzansprüchen gegen die Stadt wegen eventueller Sach- oder Personenschäden durch herab fallende Äpfel während der Erntezeit.

Die niederländische Lieferfirma „Boompjes Best“ bedauert die Verwechslung. „So etwas ist uns noch nie passiert. Der Vorfall ist uns sehr unangenehm“, so der Geschäftsführer Leo van den Bloem. Fazit: Mettmann und seine Blutbuchen… ein ganz besonderes Kapitel.

Quelle: (mmdp)

Recherchiert und verfasst von Dr. vet. Martin Müschenich, initiiert und kolportiert von Christoph Hütten

Montag, 17. März 2014

Neue Blutbuche wird gepflanzt

Hallo Bürgerinnen und Bürger,
erinnert euch bitte: Im Februar 2008 musste unsere beliebte, geliebte, nützliche, gesunde, dicke, alte Blutbuche einer vollversiegelnden Wohnbebauung weichen. Sie und wenig spaeter noch 35 Grossbaeume. Mitten in der Innenstadt.
Heute, Montag, 17.3.2014 um 1530h Uhr wird an der Ringstraße im Bereich Gottfried-Wetzel-Straße eine neue Blutbuche gepflanzt.

Hintergrund: Aufgrund der Geschichte um die Bebauung der Straße „Am Königshof“ , das Kö-Karree des MBV, bei der die prächtige 200-jährige Blutbuche im Garten des damaligen „Hotel Vogel/Tönnchen“ entfernt werden musste, soll heute nachmittag eine neue echte Blutbuche gepflanzt werden.

Der Ausschuss für Bauen und wirtschaftliche Betriebe hatte auf Antrag der Fraktion Bündnis'90/Die Grünen in seiner Sitzung am 20.11.2013 einstimmig den Beschluss der Ersatzbepflanzung im unmittelbaren Innenstadtbereich, möglichst nahe des Königshof-Karrees oder der Kö-Galerie, gefasst. Dieser soll heute umgesetzt werden.
Bitte besucht die Feierlichkeit zahlreich. Wer mag, kann hier die die spannende Geschichte vom Kampf der Blutbuchenretter nachlesen. Auf Wunsch sende ich ein 90-seitiges bebildertes PDF Dokument mit allem. Eine DVD mit den insgesamt 5 Videos der WDR-Aktuellen-Stunde gibt es auch (mit Altbürgermeister Bodo Nowodworski, der die Buchenretter immer fair behandelt hat).

Vielen Dank an die Verwaltung und alle zustimmenden Fraktionen.

Freundliche Grüsse!

Christoph Hütten
Grünes Ratsmitglied und ehemaliger Sprecher Bi "Blutbuche am Koenighof"

Freitag, 22. November 2013

Beschluss im Bauausschuss

Dienstag, 12. November 2013

Blutbuche anstelle Rau-Eiche?

11-jährige Blutbuche am Goldberger Teich


Die Rau-Eiche ist tot. Sie hat den Ortswechsel nicht überlebt. Jetzt ist der öffentliche Raum am Phönix-EKZ und MBV-Bebauung entgültig Großbaumlos. Hier herrscht jetzt das von einigen Bürgern und der Mehrheit der Ratsherren gewünschte, vollkommene Reinbetongrau der Investoren.

Wirklich gewünscht? Nein nein. Manch komischer Mensch erinnert sich noch aus seiner Jugendzeit an grüne Bäume in erdigem Grund, die mit ihrer Thermik frische Luft produzieren, böses CO2 futtern und nebenbei Wohlbefinden erzeugen. Sogar bei reinbetongrau-Liebhabern. Möglicherweise verbessert dieses subtile Wohlbefinden die Kauflust bei Phönix. Wer weiss..

Trotz strengstem Zweifelverbot über Sinn und Zweck des Königshof-Karrees, von Bürgermeistern und Center-Managern verhängt, hat eine kleine, meist besiegte, immer-mutige, im Rat der Stadt vertretene Partei den naheliegenden Antrag gestellt, einen Baum vom  

Typ "Blutbuche" 

an die verwaiste Stelle neben dem Jugendhaus zu pflanzen. Großartige Idee!

Nachlesbar in der Tagesordung des Baumausschusses vom 20. November 2013. Klicke hier, Top 4b.

Irgendwie 'ne klare Sache sein, oder? Aber aber, so einfach ist das Buchenretterleben nicht. Eine Blutbuche ist aus der Sicht von Verwaltung und Einkaufscenter-Management nicht kompatible mit dem Strassenraum.

Eine Blutbuche würde zu gross, mache zuviel Dreck und brauche viel Pflegeaufwand. Soso. Das stimmt sicherlich. Dann mögen wir bitte Hunde, Kinderspielplätze, McDonalds und Karnevalszüge abschaffen. Die machen das auch.

Daher schlägt die Verwaltung vor, an der Stelle der Rau-Eiche die Pflanzung einer Straßenlinde (Tilia Cordata „Greenspire“). Die wäre einfach besser geeignet und wächst dennoch zu einem „richtigen Baum“ heran.

Trotzdem. In den Bereich Königshof-, Freiheit-, Flintrop- und Breitestrasse gehört eine Blutbuche. Soviele Bürger wollen die beliebte alte 200-jährigen "Blutbuche am Königshof" im Garten des "Tönnchens" in Erinnerung behalten. Sie wurde im Februar 2008 gefällt.

Suchen wir gemeinsam einen geeigneten Platz.

Die Rau-Eiche ist tot

Schief gepflanzte Rau-Eiche, 2011
Die "Johannes-Rau-Eiche", ein besonders wichtiger und langjähriger Kumpel der "Blutbuche vom Königshof", hat den Umzug nicht überlebt und wurde gefällt. 

Sie wurde vom Eichsplintkäfer angefallen, der sich trotz sofort eingeleiteter Verteidigungsmassnahmen nicht vertreiben liess. NRW-Ministerpräsident Johannes Rau hatte die Eiche 1982 in Mettmann gepflanzt.

Um Platz für die Königshofbebauung zu schaffen, wurden neben der "Blutbuche vom Königshof" auch 38 innerstädtische Grossbäume gefällt. Wegen der daraus resultierenden Spannung in der Bevölkerung wurde die Rau-Eiche im Herbst 2011 umgepflanzt. 


Nach einer Vorbereitungszeit mit Wurzelbehandlung, Kronenschnitt und Substratanwendung wurde die Eiche mit einen Hydraulikspaten von ihrem weit austragendem Wurzelwerk getrennt, mit einem LKW transportiert und neben dem Jugendhaus eingepflanzt. 

Landesvater Johannes hatte seinerzeit keine so glückliche Gärtnerhand. Im Laufe ihres leider zu kurzen Lebens hat die Eiche dann einen Knick zwischen Stamm und Krone entwickelt, sodass die Wahl nur zwischen „Stamm gerade und Krone schief“ und „Stamm schief und Krone gerade“ getroffen werden konnte.

Die Umpflanzaktion war ein Risiko, wie man schon damals wusste. Aber die Elektrotransformatoren am angestammten Platz mussten durch grössere ersetzt werden.

Im öffentlichen Raum um die MBV-Bebauung und das Phönix-EKZ gibt es nun keinen einzigen Grossbaum mehr. Und das bei engsten Strassenschluchten mit größtmöglichem Verkehr. Gesundes Mettmann.

Dienstag, 18. September 2012

Dicke Luft in Mettmann? Ja!

Anlässlich des WZ Artikels vom 18.09.2012: 
Klicke hier: "Mettmanner Innenstadt: Reif für die Umweltzone"

Dicke Luft in Mettmann? Ja!

Die 200 Jahre alte Blutbuche stand „Am Königshof“ in unmittelbarer Nähe zur Breite Straße/Ecke Am Königshof. 


Dort kommen täglich 20.000 Fahrzeuge vorbei, inklusive Schwerlastverkehr. Schlechte Luft, Schadstoffe und Staub sind mitten in Mettmann also an der Tagesordnung. Das stinkt Anwohnern, Geschäftsleuten und Besuchern gewaltig!

Die beeindruckende Blutbuche soll, wie die benachbarten Bäume auch, zugunsten des geplanten „Kö-Karrees“ gefällt werden, Die Bürgerinitiative „Alte Buche am Königshof“ setzt sich dafür ein, dass wenigstens die alte Buche bei der Baumaßnahme erhalten wird. 


Dabei sprechen harte Fakten für die wertvolle Buche:

- Ihre Blätter filtern große Mengen Staub und viele Schadstoffe aus der Luft
- Sie deckt den täglichen Sauerstoffbedarf von 16 Menschen
- Sie verarbeitet 28 kg Kohlendioxid (CO2), produziert 21 kg Sauerstoff und 12 kg Zucker. Täglich!
- Sie verdunstet bis zu 640 Liter Wasser pro Tag und reguliert damit auch das Mikroklima
- In ihrem Kronenschatten kühlt sie die Luft um bis zu 5 Grad Celsius
- Sie ist kerngesund und hat eine Restlebensdauer von ca. 100 Jahren
- Sie ist 30 m hoch und hat einen Kronendurchmesser von 23 m
- Ihr Wert wird auf ca. 50.000 Euro geschätzt


Diesen Baum kann man nicht einfach so ersetzen – er leistet so viel wie 3500 junge Bäume!


Jetzt ist, wie die BI und de BUND vorausgesagt haben, eine hochbelastete Umweltzone mitten in der dichtbesiedelten Innenstadt.

Die Bürgerinitiative „Alte Buche am Königshof“ hatte sich 2007 bis 2008 mittels Bürgerbegehren eingesetzt, dass wenigstens die alte Buche bei der Baumaßnahme erhalten wird. Die Abstimmung erreichete das Quorum nicht, fiel jedoch 66% für den rhalt der Buche aus. Trotzdem wurde das öklogisch wertvolle Wahrzeichen auf Antrag der CDU, mit den Stimmen con CDU, FDP und UBWG im Februar 2008 ohne Ankündigung des Termins bei Nacht und Nebel gefällt.


Christoph Hütten
Bürgerinitiative "Alte Blutbuche am Königshof"

(Ja, die gibt's immer noch)